2013

Februar

Es gab in letzter Zeit nichts wesentlich Neues.
Ich ging in der Regel einmal die Woche schwimmen und wanderte hin und wieder.

Langsam gewöhnte sich mein Körper immer mehr an diese Situation und ich fühlte mich nach dem Baden wohl und war voller Energie.
Die Bewegung der Arme wurde immer besser, aber so ein Ziehen oder „Muskelkaterschmerz“ von der Schulter bis zum Arm begleiteten mich. Das war nicht weiter schlimm, nervte nur ein wenig.
Öfter besuchte ich die Sauna, verkraftete dies wunderbar und hielt drei Saunagänge durch, was früher (vor Guaifenesin) nie möglich war.
Die schwere Tasche für die Sauna trug ich ohne Schmerzen über die Schulter.

Früher konnte ich oft eine ganz normale kleine Tasche nicht auf der Schulter lassen, weil sie schmerzte.

Probleme bereitete mir in letzter Zeit die Schilddrüse. Ich wurde von einer Ärztin für die "perfekten" Blutwerte mit L-Thyroxin hochgepowert und verkraftete diese hohen Dosen nicht. Schlief kaum noch, schwitzte vermehrt und bekam vor allem nachts Herzrasen.
Ich wechselte den Arzt und dieser ging die ganze Sache schon beim ersten Besuch anders an und klärte mich sehr gut auf.

Es gilt immer wieder - nicht alles ist Fibromyalgie!

Mai

In den letzten Monaten tat sich so einiges in meinem Körper, aber nicht nur positives.

Ich bekam eine starke Grippe mit Fieber und während dieser Zeit lag ich richtig flach.
Der ganze Körper schmerzte. Es war als ob alle Fibrostellen wieder da waren und schmerzten. Schmerzmittel schlugen nicht an. Nachdem das Fieber weg war, verschwanden alle Fibroschmerzen. Darüber war ich sehr erleichtert.
In dieser Situation spürte ich besonders stark, wie übermächtig die Krankheit mit diesen furchtbaren Schmerzen einmal war und mein Leben bestimmte.

In den letzten Monaten hatte ich auch ab und an Kopfprobleme, die ich eigentlich nicht kannte und erledigte nur Arbeiten die unbedingt notwendig waren.
Das war eine neue, aber keine so gute Erfahrung. Ich lernte in der Zeit Fibromyalgiepatienten verstehen, die oft unter den Kopfproblemen leiden.

Mein Fibro-Brennschmerz am ganzen Körper verschwand fast vollständig. Hin und wieder spürte ich nur noch ein leichtes Brennen an den Oberschenkeln, vor allem im hinteren Bereich. Das fühlte sich immer wie „Elefantenbeine“ (dick geschwollen) an.
Schmerzen (kein Brennschmerz) traten leider auch bei Überanstrengung auf. Danach zwang ich mich, ein oder zwei Tage zu ruhen damit der Körper sich regenerierten konnte.

Mein gesamter Gesundheitszustand verbesserte sich, da ich meine „Wohlfühldosis“ für die Schilddrüse fand.
Ich ließ das L-Thyroxin tropfenweise in den Körper einschleichen, d.h. ich bekam Tabletten mit 50 Mikrogramm und dann wurde aller zwei bis drei Wochen 1 Tropfen (sind 5 Mikrogramm) mehr dazu gegeben.
Jetzt liege ich bei 75 Mikrogramm, fühle mich gut und kann wieder schlafen, manchmal sogar sehr gut und lange.
Ab 60 Mikrogramm hörten die Knochenschmerzen und das Herzrasen auf.

Juni

Ich hatte immer wieder den Wunsch, mich noch einmal kartieren zu lassen. Meine letzte Kartierung war vor 14 Monaten.
Dr. St. Amand schreibt, dass man immer zu denselben Kartierer gehen soll, aber es ergab sich, dass mich jemand anders kartierte.
Aus diesem Grunde, sind die neuen Kartierungsbilder nicht mit den ersten drei zu vergleichen.
Die neue Kartiererin griff viel tiefer, ließ sich viel Zeit und zeigte mir „die Stellen“. Dabei ertastete ich selbst manche dieser Verhärtungen bzw. Schwellungen.
Das fand ich sehr interessant und aufschlussreich.

In den letzen Wochen unternahm ich viel mehr. Bei Busfahrten mit „Holperstrecken“ von 1-2 Stunden bekam ich keine Schmerzen mehr und lief danach noch einige Stunden in der Stadt durch die Geschäfte.
Auf Geräusche reagierte ich nicht mehr so empfindlich.
Ich hatte in den letzten Wochen oft ein unglaubliches Gefühl der Freiheit und darüber war ich so glücklich.

ABER ich hätte diese Fortschritte nicht und wäre nicht in der Schmerzfreiheit, wenn ich die Diät nicht begonnen und beibehalten hätte.
Die Diät nahm mir einen großen Anteil meiner Muskelschmerzen, vor allem in den Armen.

Juni

Im Juni bekam ich Post von meinem Schilddrüsenarzt. Meine Werte waren gut und deshalb blieb ich bei meiner jetzigen Dosis von 75 Mikrogramm L-Thyroxin.
Meine vorhergehende Ärztin gab mir 125 Mikrogramm L-Thyroxin. Unter dieser Dosis geriet der Körper außer Kontrolle.
Der Arztwechsel war für mich die richtige Entscheidung.

Juli

Der Juli 2013 war der bisher beste Monat meines Lebens. Ich war drei Wochen schmerzfrei, egal was ich tat.
Am Abend des Tages zog ich Bilanz und stellte fest, dass wirklich nichts schmerzte.
Manchmal wackelte ich mit dem Kopf, schüttelte meine Arme und Beine und sie schmerzten wirklich nicht.
Im Garten erledigte ich alle Arbeiten, welche in den Sommermonaten anfielen.

Um keine Bauchschmerzen zu bekommen, musste ich mich allerdings beim Essen von Obst noch stark einschränken.
Und dies erforderte Disziplin, da ich zu gern die Beeren gleich vom Strauch nasche.
 

August

Anfang August wendete sich leider das Blatt und ich bekam einen heftigen Schmerzschub.
Eine Woche war wieder so schlimm, dass man dies nicht fassen konnte. Am 7. Tag fiel mir selbst das Laufen schwer, aber danach entspannte sich der Körper und es normalisierte sich alles langsam. Während dieser schlimmen Zeit hatte ich sogar Gesichtsschmerzen,
die ich nicht kannte und Zahnschmerzen, dass ich die Zahnärztin aufgesuchte.
Kleinere Schmerzschübe begleiteten mich ständig, d.h. mal zwei Tage gut, mal drei Tage schlecht.
Manchmal hatte ich den ganzen Tag leichte Schmerzen und in einer Stunde war alles weg und mir ging es gut.

September 2013 - 3. Guai-Geburstag

Im Urlaub konnte ich trotzdem meine Schwimmzeit weiter steigern. Einmal schwamm ich sogar eine Stunde im WARMEN Wasser; Brust- und Rückenschwimmen abwechselnd und hatte danach kein Schmerzen.
Immer wieder merkte ich, wie gut mein Körper ausgeschwemmt hat. Nur die rechte Schulter schmerzte noch beim Vorwärtskraulen.
In diesem Jahr war ich nicht immer ganz so schmerzfrei wie 2012, aber alles war gut zu ertragen.
Im September erledigte ich selbst viele schwerere Gartenarbeiten und fing sogar an, mein Blumenbeet teilweise umzugraben, aber danach stellten sich doch leichte Schmerzen ein.

Seitdem ich mir mein Brot aus Urkörnern selbst backe, geht es meinem Bauch richtig gut. Früher gab es Probleme, obwohl ich Brot ohne Zucker gekauft hatte.
Der ganze Magen-Darmtrakt beruhigte sich. Möglicherweise reagierte ich ganz stark auf Weizenmehl.

Nach drei Jahre Guaifenesineinnahme ging es mir nicht schlecht, aber ich hoffte und wartete, dass sich bald wieder eine lange gute Zeit einstellt.

Oktober

Ich versuchte zu stricken, aber es ging einfach noch nicht.
Die Schmerzen in den Schultern wurden nach wenigen Maschen so stark, dass ich meine Weste wieder weit legen musste. Die Vernunft siegte. Leider!

November

Anfang November bekam ich ganz plötzlich einen Hörsturz auf beiden Ohren (rechts schlimmer). Nach 24 Stunden konnte ich aber wieder hören; links besser als rechts und nach drei Tagen war das Gehör wieder da. Irgendwie war das eigenartig, dass man auf dem rechten Ohr höhere Töne hörte, als auf dem linken.

Danach gab es wieder einige Zeit gute Tage, aber einfach zu wenige und völlig schmerzfreie auch nicht.
Mich erfreute besonders, dass der Rücken und die Wirbelsäule nicht mehr schmerzten. Dabei saß ich lange Zeit auf harten Stühlen und bekam auch nach vielen Stunden keine Schmerzen.
Aber ich musste aufpassen, dass ich meine Grenzen nicht überschritt.

Dezember

Abends am 1. Weihnachtsfeiertag bekam ich wie aus dem Nichts in der linken Schulter ganz starke Schmerzen und konnte den linken Arm nicht mehr bewegen.
Ich konnte aber nicht einschätzen, ob diese starken Schmerzen von der Fibromyalgie kommen oder nicht. Das hatte ich noch nie in dieser Form.
Ich entschied mich den Arm ganz ruhig zu halten und nahm Ibuprofen.
Diese Tabletten schlugen zum Glück sofort an und nach fünf Tagen reichte schon etwas Schmerzsalbe, um den Schmerz zu vertreiben und nach 10 Tagen war es erträglich.

Oft hatte ich stundenweise kräftige Ohren- Zahn- und Gesichtsschmerzen im oberen Kiefer. Diese erinnerte mich an meine Jugendzeit, wo ich diese dauerhaft hatte.
Ich verbrachte damals viele Stunden vor dem Rotlicht, nahm Ohrentropfen und verwendete Ohrenkerzen, aber geholfen hat alles nie wirklich.

Der Gedanke, dass ich ausschwemme und nach und nach die Probleme verliere, lässt einen hoffen und positiv denken.

In letzter Zeit konnte ich sehr gut schlafen (sieben Stunden sind keine Seltenheit mehr) mit nie gekannten Tiefschlafphasen. Das war so erholsam, ABER trotzdem bin ich tagsüber öfter müde und kaputt.