2021

Oktober 2021

Als ich am 2.10.2021 im Auto saß und es Richtung Süddeutschland in den Urlaub ging wusste ich, dass es nun endlich mit einer Kartierung klappen wird, denn durch den coronabedingten Lockdown wurde ich dreimal daran gehindert.
Seit Mai 2020 nahm ich 1800 mg MC-Guaifenesin-Kapseln (1200+600) ein, da ich bei dieser Dosis die besten Fortschritte machte.
Da ich selbst kartiere, war ich mir schon ziemlich sicher, dass mein Oberschenkel frei ist, aber ich wollte nochmal eine Bestätigung einer anderen Kartiererin haben, die nach den Vorgaben von Dr. St. Amand kartiert und vor allen die Kartierungsregeln beherrscht und einhält.
Zum anderen kommt man selbst an bestimmte Körperstellen nicht ran.

Ich bekam endlich die Bestätigung und - was ich schon lange vermutet habe -
mein Oberschenkel ist bei einer Dosis von 1.800 mg MC-Guaifenesinkapseln frei!!!

Leider habe ich eine lange Odyssee der Dosisfindung hinter mir. Mit meinem Wissen von heute, würde mir das nicht mehr passieren.
Auf meiner Homepage steht: "Kluges Vertrauen ist gut, naives Vertrauen aber gefährlich!"
Leider war ich eine Zeitlang sehr naiv.

Mir ging es bei meiner Dosis von 1800 mg hervorragend und ich hatte große Fortschritte zu verzeichnen und trotzdem erhöhte ich immer weiter. Viele Betroffene schrieben mich damals an, warum ich erhöhen würde, mir ging es doch so gut. Die hatten wirklich recht, aber mir waren zu diesem Zeitpunkt die Zusammenhänge leider nicht klar.

Viele andere Betroffenen und ich wurden kartiert und alle sollten erhöhen, weil der Oberschenkel angeblich nicht frei war. Als auch in den folgenden Monaten nach der Kartierung die Dosen von ALLEN anderen Betroffenen immer höher gingen und kein einziger angeblich frei war, wurde ich stutzig. Es gab immer mehr Betroffene und auch ich, die die 4.000 mg-Grenze überschritten. Manche nahmen bereits über 5.000 mg Guaifenesin ein.

Als ich im Dezember 2017 kurzfristig sogar 5.400 mg nahm, erreichte ich meine Grenze. Mir wurde grau vor Augen und ich hustete ununterbrochen. Das war eine Erfahrung, welche ich keinem empfehle.

Wir hatten mit dem MC-Guaifenesinkapseln ein Langzeitguaifenesin, welches dieselbe Freisetzung hatte, wie die Kapseln aus Amerika und keiner sollte frei sein?
Mir wurde dann langsam klar, dass etwas nicht stimmen konnte und der Fehler nur in der Kartierung zu suchen war. Ich beschäftigte mich intensiv damit und erkannte die Fehler und Schwachpunkte.
Die Regeln/Informationen zur Kartierung kann jeder im Buch lesen. Manchen Tipp/Bestätigung dazu gab mir Dr. St. Amand auf Nachfrage und Yvonne (die bei Dr. St. Amand war) lernte mir den Druck bei der Kartierung.
Diese Informationen fasste ich unter Kartierungsregeln zusammen. Bevor jemand einen Betroffenen kartiert, sollte jeder diese Regeln der Kartierung beherrschen.

Im Laufe der Zeit lernte ich immer mehr über das Kartieren. Mir wurde bewusst, dass erst der linke Oberschenkel (siehe Buch), beide Oberschenkel zeitgleich (Info von Dr. St. Amand) und dann erst die anderen Körperteile ausschwemmen.
Irgendwann arbeitete ich gedanklich meine ganzen Fortschritte ab.
Beim Schwimmen spürte ich die Fortschritte ganz besonders deutlich. Erst konnte ich die Beine und Hüften besser bewegen, später die Arme. Ich konnte nach vielen Monaten Guaifenesineinnahme nicht nur die Arme schmerzfrei bewegen, sondern auch die Schultern und Handgelenke.
Ich erinnerte mich an die schmerzhaften Ausschwemmungen beider Schultern, welche ich heute problemlos und schmerzfrei bewegen kann. Somit wurde mir klar, dass der Oberschenkel frei sein MUSSTE. Ich konnte also selbst spüren, wie es mir immer besser ging und das passiert natürlich nur, wenn die Schwellunge/Verhärtungen der Fibromyalgie verschwinden und das war bei meiner Dosis von 1.800 mg.
Das alles war dann der Grund, warum ich nach langer Dosisodyssee wieder auf die 1.800 mg zurück ging und dabei blieb.
Heute frage ich mich manchmal, wie ich die dreifache Menge an Guaifenesin überhaupt vertragen konnte, da ich ja schon auf kleine Mengen stark reagierte.
Claudia Marek schreibt dazu: „Abgesehen davon, sind hohe Dosen wahrscheinlich nicht wirksamer als niedrige. Es gibt einen Punkt, an dem der Erfolg abnimmt, weil der Körper eine Grenze dessen hat, was er verarbeiten kann.“

Stellt euch einmal vor, ich hätte meinen Kopf nicht eingeschaltet und die dreifache Menge an Guaifenesin genommen? Es wäre arg teuer geworden und wahrscheinlich hätte ich irgendwann entnervt mit der Therapie aufgehört.
Achtet also auf eure Erstverschlechterung bzw. Symptomverstärkung. Das könnte bei vielen schon die Dosis sein.
In der Guaigroup sagte man vor vielen Jahren, dass man versuchen sollte auf 1.800 mg Langzeiguaifenesin zu gehen, denn dann gehöre man zu den 90 % die ihre Dosis erreicht hätten. Das kann ich heute nur dick unterstreichen.
Ich kann mit meinem heutigen Wissen und unseren Kartierungen bestätigen, dass fast alle Betroffenen bei eine Dosis von 1.800 bis 2.400 mg Langzeitguaifenesinkapseln frei sind.

Wir nutzen natürlich unsere MC-Guaifenesinkapseln und nur einige nehmen bei höheren Dosen (über 1.800/2.400 mg MC) Pulver dazu.
Keinem von unserer Gruppe wäre es in den Sinn gekommen, ein anderes Präparat einzunehmen oder umzustellen.

Seid unbedingt vorsichtig bei hohen Dosen! Dr. Melissa Congdon schrieb mir einmal, dass sie und Dr. St. Amand vereinbarten, dass nur sie beide hohe Dosen geben und das hat sicherlich Gründe.
Das Guaifenesin ist ein Medikament und nicht umsonst apothekenpflichtig.

Weil insbesondere im Jahr 2017 Fehler beim Kartieren passierten und – teilweise aus Unwissenheit – unrichtige Dosierungsempfehlungen ausgesprochen wurden, wurde Deutschland zu einem „Hochdosiererland“. Aus den damaligen Fehlern hätte man lernen können.
Bei keinem der damaligen „Hochdosierten“, welche ich kenne, wurden bis heute die ehemaligen Dosierungsempfehlungen kritisch hinterfragt, aufgearbeitet und/oder über mögliche Fehler gesprochen.
Noch immer beharren diese Kartierer weiter auf ihre Fehler und das macht es den Betroffenen – die sich für die Therapie entscheiden und sich kartieren lassen wollen – zusätzlich schwer.
Die wichtigen Kartierungsregeln werden in Schulungen nicht gelehrt (ich war auch zu einer Schulung), weil die, die es vormachen leider selbst falsch machen.
Gespräche über mögliche Fehler sind nicht möglich und daher empfehle ich euch, dass ihr vorsichtig seid.

Warum unsere Kartierungen aus den Jahren 2017/2018 bei fast keinem der Kartierten besser wurden und warum zu diesen hohen Dosen geraten wurde, ist für keinen der damals Betroffenen, heute nachvollziehbar.
Die Betroffenen, welche in den Jahren 2017/2018 scheinbar Hochdosierern sein sollten und mit denen ich in Kontakt stehe, haben mit der richtigen Kartierungsmethode zwischen 1800 mg – 2400 mg
MC-Guaifenesinkapseln inzwischen einen freien Oberschenkel.

Rückschauend kann ich nur sagen, dass mein Schmerztagebuch mein bester Informant war!

Meine Kartierung vom Oktober 2021 findest du unter diesem Beitrag.

Ich könnte, um schneller/besser auszuschwemmen sicherlich noch etwas mehr Guaifenesin nehmen, aber das werde ich nicht tun, da jede Erhöhung von meinem Körper nicht toleriert wurde. An manchen Tagen komme ich selbst bei 1.800 mg an meine Grenzen.
Kartierung ist ein Hilfsmittel, wie du dich fühlst ist wichtig.
Mein Oberschenkel ist frei, mir geht es gut und daher bleibe ich bei der Dosis von 1.800 mg
MC-Guaifenesinkapseln und werde mich hüten etwas daran was zu ändern.

Ansonsten gibt es von mir nichts Neues zu berichten.

Ich wünsche ALLEN Betroffenen, dass sie ebenfalls so gut voran vorkommen wie ich.
Durch das Guaifenesin bekam ich ein wunderbares Leben geschenkt.
Lest einfach mal in den Beiträgen der vorangegangen Jahre.
Denkt aber immer daran, dass es eine Therapie der kleinen Schritte ist.

 

 

Die durchgestrichene Null/Kreis steht dafür, dass diese Stellen kartiert wurden und frei sind.

Obwohl ich die Dosis senkte, lagerte ich in der Zeit nicht wieder ein.
Zum Schluss reinigen sich Hüften, Ellenbogen und der Nacken.........

Sicherlich kommt die Frage auf, ob alle geschwollenen und verhärteten Bereiche verschwunden sein müssen, bevor es einem besser geht.
Nein, das müssen sie nicht. Ich habe noch keine Kartierung von Dr. St. Amand gesehen, die frei von allen Bubbeln war.
Dr. Melissa Congdon schrieb dazu: " In den meisten Fällen, NEIN. Man kann an mir noch immer Schwellungen sehen, aber ich fühle mich so viel besser: viel weniger Kopfschmerzen, viel mehr Energie, also nein, sie müssen noch nicht eine völlige Umkehr, so wie wir das nennen,
erfahren haben. "

Gern könnt ihr eine Blick auf die Kartierung von Dr. Melissa Congdon unter dem Link
https://www.guaifenesintherapie.de/betroffene-berichten/
Punkt 2 werfen.